Internationales Projektmanagement versucht kulturelle Unterschiede in Kommunikation, Infrastruktur & Projektverständnis zu berücksichtigen
Internationale Kooperationen werden im Zuge von Herstellungsprozessen, Lieferketten oder Standortverlagerungen immer öfter in Form von Projekten realisiert. Dies hat aber auch zur Folge, dass immer öfter Kooperationspartner*innen unterschiedlicher kultureller Hintergründe aufeinandertreffen. Ein echtes internationales Projektmanagement versucht in diesem Zusammenhang, die kulturellen Unterschiede in Kommunikation, Infrastruktur und Projektverständnis zu berücksichtigen und effiziente kulturübergreifende Prozesse zu etablieren. So ist es beispielweise eine wichtige Aufgabe, die Balance zwischen dem Mitsprache- und Gestaltungsanspruch internationaler Unternehmen im Zielland einerseits und der Berücksichtigung lokaler Rahmenbedingungen und Befindlichkeiten vor Ort andererseits aufrechtzuerhalten.
Kulturelle Unterschiede bei internationalen Projekten
Kulturelle Unterschiede gelten neben kommunikativen, rechtlich-politischen, technologischen und persönliche Aspekten als wesentlicher zu berücksichtigender Faktor im Kontext internationaler Projektarbeit. Insbesondere unterschiedliche Konzepte von verbaler oder non-verbaler Kommunikation, von Beziehungsgestaltungen und Machtbeziehungen sollten berücksichtigt und reflektiert werden. Einem international ausgerichteten Projektmanagement bieten sich diverse Hilfestellungen an. Neben technischen Anwendungen ist das insbesondere die Schulung der Projektmitarbeiter*innen hinsichtlich der nötigen soft skills. So bieten sich Trainings und Workshops an, in denen Modelle von Kulturdimensionen vermittelt werden, um ein Verständnis über kulturspezifische Zusammenhänge in der Realität zu gewinnen und handlungsweisende Strategien auf der Verhaltensebene zu entwickeln. Neben theoretischen Modellen stellen sogenannte kulturelle Dolmetscher*innen (eng. Cultural agents) eine praktische Ergänzung dar. Diese zeichnen sich durch eine besondere kulturelle Sensibilität und Kenntnis einzelner kultureller Perspektiven aus.
Weitere Kernbereiche des internationalen Projektmanagements
Weitere Kernbereiche des internationalen Projektmanagements sind die Umfeld- und kulturelle Teamanalyse. Im Kontext der Umfeldanalyse sieht das internationale Projektmanagement vor, geeignete Maßnahmen für den Umgang mit Stakeholdern, politisch-rechtlichen und infrastrukturellen Aspekten zu ergreifen. Darüber hinaus spielt das Konfliktmanagement eine besondere Rolle. Internationale Kooperationen führen zu einer Verflechtung verschiedener Kulturen. Dieses Aufeinandertreffen in internationalen Kontexten kann ein gewisses Konfliktpotenzial bergen. Das Wissen über die verschiedenen Konfliktbewältigungsstrategien unterschiedlicher Kulturen kann dem vorbeugen. Schließlich gehört es auch zur Aufgabe eines internationalen Projektmanagements einen angemessenen Führungsstil für das internationale Team zu etablieren. Die Grundlage für einen angemessenen Führungsstil ist eine kulturelle Teamanalyse, mittels derer relevante Kulturdimensionen und spezifische Anforderungen des Projektteams reflektiert werden. Im Fokus stehen hier die Formulierung eines gemeinsamen Zielverständnisses und die Entfaltung eines vertrauensvollen und gleichberechtigen Arbeitsklimas.
