Diversity Manager*in werden: Prozessbegleiter*in für Diversity Management und Interkulturelle Öffnung
Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt. (Reinhard Turre)

Interkulturelle Öffnung ist die strategische Entscheidung einer Institution, einer Organisation oder eines Unternehmens, Handlungsansätze zu entwickeln und umzusetzen, die den Anforderungen unserer globalisierten und durch Zuwanderung geprägten Gesellschaft entsprechen. Alle Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte sollen Zugang zu den Dienstleistungen, Produkten und Ressourcen der jeweiligen Institution erhalten. Das Konzept Diversity Management erweitert den Blick um die Dimensionen Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, Religion, soziale Herkunft sowie geistige und körperliche Fähigkeiten. Die vorhandene Vielfalt und die damit verbundenen Potenziale all dieser Aspekte, aus denen sich Individuen „mosaikartig“ zusammensetzen, werden als bereichernd wahrgenommen, wertgeschätzt und erschlossen.

Neben der notwendigen Anerkennung der gesellschaftlichen Realität und einem positiven Menschenbild sind auch gesetzliche Grundlagen – genannt seien beispielsweise das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz AGG oder auf EU-Ebene die Charta der Grundrechte (insb. Art. 21) – richtungsweisend für eine weitreichende interkulturelle Öffnung und Implementierung von Diversity Management. Unternehmen und Organisationen, aber auch Soziale Verbände reagieren: Chancengleichheit und Vielfalt werden im Leitbild verankert.
Doch wie initiiert und steuert man auf Führungsebene einen so grundlegenden Organisationsentwicklungsprozess? Auf welchen Ebenen setzt man mit welchen Maßnahmen an?
Die von IKUD® Seminare seit 2018 angebotene Fortbildung “Prozessbegleiter*in für Diversity Management und Interkulturelle Öffnung” führt bundesweit erstmalig die beiden aktuellen Ansätze Diversity Management und Inter- bzw. Transkulturelle Öffnung systematisch zusammen und arbeitet Gemeinsamkeiten für die Organisationsentwicklung heraus. Durch die Teilnahme am Lehrgang bekommen Sie einen umfassenden Change Management-Ansatz präsentiert, der es Ihnen ermöglicht, auf kommende Herausforderungen im Organisationsumfeld flexibel zu reagieren und eine Lernende Organisation zu etablieren. Als Expert*innen für interkulturelle Kommunikation und Kompetenz legen wir einen Schwerpunkt der Fortbildung auf interkulturelle Fragestellungen. Sie werden jedoch merken, dass sich eine Übertragung auf Diversity-Aspekte in der Praxis geradezu anbietet.

Durch unsere jahrelangen Erfahrungen im Bereich der Beratung für Interkulturelle Öffnung und Diversity-Prozesse stellen wir mit Ihnen zusammen wichtige Verknüpfungen her: Wir stellen Ihnen erforderliche Maßnahmen und Instrumente für den Prozess vor und Sie erhalten u.a. eine Zusammenstellung an planungsrelevanten Checklisten, Reflexionsbögen und Instrumenten, die Ihnen den Organisationsentwicklungsprozess näher bringen und Ihnen viel Zeit und Aufwand ersparen.
Bei uns lernen Sie, wie ein erfolgreicher interkultureller Öffnungsprozess und ein Diversity Management geleitet und begleitet werden. Es gelingt Ihnen künftig besser, Leistungen anhand der Bedürfnisse spezifischer Zielgruppen auszurichten und effizienter zu gestalten. Zugangsbarrieren und ungewollte Machtdifferenzen werden identifiziert und abgebaut, Inklusion ermöglicht. So wird soziale Teilhabe von Minderheiten an gesellschaftlichen Institutionen sowohl auf Mitarbeiter*innen- als auch auf Kund*innenebene realisierbar und damit Integration ermöglicht.
Angebote, Leistungen und Programme, die an eine durch Demografie und Migration veränderte Kund*innenstruktur angepasst sind, vermeiden teure Fehlversorgungen. Die Abkehr vom Defizit- und hin zum Empowerment-Ansatz sorgt für eine Steigerung der Kund*innen- und Mitarbeiter*innenzufriedenheit und der Arbeitsleistung.
Dimensionen/Ebenen der Interkulturellen Öffnung und des Diversity Managements

Drei Ebenen werden in der „Fortbildung zum Prozessbegleiter*in für Diversity Management und Interkulturelle Öffnung“ betrachtet und bearbeitet:
- Organisationsentwicklung/strukturelle Ebene
Die Einrichtung muss auf organisationaler Ebene teilweise neu ausgerichtet werden. Strukturelle Selbstverständlichkeiten und Arbeitsroutinen werden in Bezug auf Zugangsbarrieren und Potentiale hinterfragt, Leitbild und Ziele entwickelt. - Personalentwicklung/persönliche und fachliche Ebene
Weiterbildungen wie interkulturelle Trainings, Kommunikationstrainings, interkulturelle Teambildungsmaßnahmen und Supervision auf allen Ebenen steigern die interkulturelle Kompetenz, aber auch die Kommunikations- und Konfliktkompetenz der Mitarbeiter*innen. Zentrale Aufgabe der Personalentwicklung ist aber auch die Einstellung und der Einsatz von Mitarbeiter*innen: Stellenprofile können überprüft werden, spezifische Kenntnisse (z.B. Sprachen) werden an der richtigen Stelle genutzt. - Projektmanagement/Prozessbegleitung
Die erfolgreiche Implementierung einer interkulturell geöffneten Organisation und des Diversity Managements hängt von einem strukturierten Prozessmanagement ab. Es gilt nicht nur einen klaren Auftrag und verbindliche Ziele zu definieren, sondern auch Aufgaben und Rollen verbindlich zu planen und zu strukturieren sowie Maßnahmen und Ziele regelmäßig zu überprüfen. Führungskräften und Prozessbegleitern kommt hier insbesondere die Aufgabe zu, den Überblick über den Gesamtprozess zu bewahren und die Koordination zwischen allen Beteiligten und relevanten Maßnahmen zu gewährleisten.
Inhalte
Modul 1 Prozessbegleiter*in für Diversity Management und Interkulturelle Öffnung: Grundlagen und Konzepte (3 Tage)

Die Konzepte „Interkulturelle Öffnung“ und „Diversity Management“ werden vorgestellt, deren rechtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe bearbeitet, Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgestellt und Maßnahmen diskutiert. Immer wieder wird in aktiven Übungen auch die interkulturelle Kompetenz und Ambiguitätstoleranz der Teilnehmenden aktiviert und gesteigert.
- Arbeitsrechtliche Grundkenntnisse zum AGG und den EU-Gleichbehandlungsrichtlinien
- Konzepte „Interkulturelle Öffnung“ und „Diversity Management“
- Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz
- Chancengleichheit und Managing Diversity
- Instrumente der interkulturellen Öffnung: Checklisten, Anleitungen und Materialien zur Reflexion und Ist-/Soll-Analyse
Modul 2 Prozessbegleiter*in für Diversity Management und interkulturelle Öffnung: Organisationsentwicklung und Projektmanagement (3 Tage)

Organisationsentwicklung, Qualitätsentwicklung und Projektmanagement sind die großen Themen des zweiten Moduls. Zudem geht es um das Thema Personalmanagement in all seinen Facetten: Teambildung, Konfliktmanagement, Personalbeschaffung, Aus- und Weiterbildungen etc. Ziel ist es, aufgrund der vermittelten Inhalte für die eigene Institution ein Konzept der interkulturellen Öffnung/ des Diversity Managements aufzubauen. Es können, ggf. auch in Gruppenarbeit, bereits konkrete Maßnahmen – z.B. ein Mentor*innenprogramm oder eine Neuausrichtung bei Stellenausschreibungen – ausgearbeitet werden.
- Organisationsentwicklung im Hinblick auf Aspekte der Vielfalt
- Qualitätsmanagement und Qualitätsentwicklung
- Projektmanagement (Vorgehensweisen, Evaluationsmaßnahmen, Indikatoren im Öffnungsprozess etc.)
- Führung und Motivation im interkulturellen Kontext
- Netzwerke
- Critical Whiteness: Benennung und kritische Reflexion von Denkmustern sowie deren Einordnung in das Themenfeld (Elaine Thomas)
- Projektkonzeption
- Interkulturelles bzw. zielgruppenübergreifendes „Marketing“: Wie erreiche ich alle meine Zielgruppen?
Modul 3 Prozessbegleiter*in für Diversity Management und interkulturelle Öffnung: Projektvorstellung und Zertifizierung (2 Tage)

Im letzten Modul steht die Vorstellung der in der Ausbildung konzipierten Projekte zur interkulturellen Öffnung / Diversity Management-Implementierung im Vordergrund. Die einzelnen Projektarbeiten werden von den Teilnehmenden vorgestellt. Daraufhin erfolgen Feedback und Auswertungshinweise sowie ein ausführliches Resümee. Weiterhin werden konkrete Umsetzungsschritte und -strategien für die Praxis erörtert.
Zum Ende der Veranstaltung erfolgt eine Evaluierung (Ziele, Funktionen, Methoden, Ebenen) und die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat.
Sie lernen
Als „Prozessbegleiter*in für Diversity Management und Interkulturelle Öffnung“ verfügen Sie am Ende der Ausbildung über einen professionellen Rahmen, der es Ihnen ermöglicht, Prozesse der interkulturellen Öffnung und die Implementierung von Diversity Management eigenständig zu initiieren und zu koordinieren. Sie haben einen Überblick über die notwendigen Schritte im Prozess – auch im Hinblick auf ihre zeitliche Abfolge – und einen Blick „auf das große Ganze“. Wie die Projekte „ikÖ“ bzw. „DiM“ gemanagt und welche Maßnahmen auf welcher Ebene erfolgen müssen, ist Ihnen ebenso klar wie der Umgang mit eventuell auftretenden Konflikten und Hemmnissen. Sie sind souverän(er) im Umgang mit Transkulturalität und organisationaler Verantwortung.
Alle Teilnehmenden erhalten für jede Veranstaltung ein ausgearbeitetes Handout mit den wesentlichen Inhalten der Ausbildung.
Methoden

Wir legen besonderen Wert auf ein breites Spektrum an Methoden, da durch differenzierte Wissensvermittlung erfahrungsgemäß ein besserer Lernerfolg garantiert ist. Die Fortbildung setzt deshalb auf folgenden Ebenen an:
- Lernen auf der Erfahrungsebene: Sie erleben Übungen selbst auf der Teilnehmer*innenebene
- Lernen auf der Anwender*innenebene: Sie reflektieren gemachte Erfahrungen und gewinnen so Rückschlüsse für die eigene Praxis
- Lernen durch Konzeption: Sie lernen, die Inhalte für Ihre eigene Organisation anzuwenden und entwickeln eine konkrete Maßnahme für ikÖ/DiM. Dabei bekommen sie Tipps für die praktische Umsetzung
- Lernen durch Auswertung: Durch die Evaluierung von Materialien und Programmen werden Ihnen neue Perspektiven eröffnet und gemeinsam werden praktische Handlungsanweisungen erarbeitet
So gehen wir vor:
- Praxisbezogen und transfersichernd (Fallbearbeitung durch kollegiale Beratung, Supervision etc.)
- Handlungsorientiert
- Zielgruppenorientiert
- Teilnehmer*innenaktivierend (Arbeitsgruppen, Workshops, Kurzreferate, Präsentationen etc.)
- Prozessorientiert (Kultursimulation, Wahrnehmungs- und Kommunikationsübungen im interkulturellen Kontext, etc.)
- Methodenwechsel und Vielfalt
- Einsatz von Medien und unterschiedlichen Materialien
Teilnehmer*innenkreis
Fach- und Führungskräfte von sozialen Diensten, Einrichtungen und Institutionen der sozialen Infrastruktur, Mitarbeiter*innen mit Personalverantwortung aus Wohlfahrtsverbänden, Arbeitsverwaltung, Betrieben und Einrichtungen sowie Behörden und dem Dienstleistungssektor. Angesprochen sind ebenso Zuständige für Diversity-Projekte in Unternehmen und Organisationen oder Universitäten. Überall dort, wo nach dem Inclusive Leadership-Ansatz gearbeitet wird, sind Kenntnisse zur Prozessbegleitung von Transkultureller Öffnung und Diversity Management wichtig.
Organisatorisches

Dauer: 8 Tage
Termine 2023:
P3-23: Prozessbegleiter*in Diversity Management & IkÖ Start Oktober 2023
Block 1: 10.-12.10.2023
Block 2: 28.-30.11.2023
Block 3: 06.-07.02.2024
Alle Blöcke finden online im virtuellen Klassenraum statt
Termine 2024:
P1-24: Prozessbegleiter*in Diversity Management & IkÖ Start März 2024
Block 1: 05.-07.03.2024
Block 2: 15.-17.04.2024
Block 3: 04.-05.06.2024
Alle Blöcke finden online im virtuellen Klassenraum statt
P2-24: Prozessbegleiter*in Diversity Management & IkÖ Start September 2024
Block 1: 10.-12.09.2024
Block 2: 22.-24.10.2024
Block 3: 03.-04.12.2024
Alle Blöcke finden online im virtuellen Klassenraum statt
Seminarnr.: P3-23 (Okt 23), P1-24 (Mrz 24) und P2-24 (Sep 24)
Durchführung von: Alexander Reeb, M.A. und Markus Pfeil, Dipl.-Sozialarbeiter, Dipl.-Sozialpädagoge
Teilnehmeranzahl: max. 12
Ort: Virtuell – Zoom
Voraussetzungen: PC / Laptop mit Mikrophon und Kamera bzw. Headset – weiterführende Informationen erfolgen bei Anmeldung bzw. auf Anfrage
Ihre Trainer*innen: Alexander Reeb, M.A., Markus Pfeil, Dipl.-Sozialarbeiter, Dipl.-Sozialpädagoge & Elaine Thomas, B.A.
Preis: 2.780,– € für Unternehmen aus dem Profit-Bereich
Preis: 2.480,– € für Privatzahlende, gemeinnützige Organisationen, NGOs, Hochschulen und öffentl. Verwaltungen
* Der Betrag ist gemäß § 4 Nr. 21 a) bb) UStG umsatzsteuerfrei.
Im Preis enthalten sind alle Material-, Handout- und Zertifizierungskosten sowie die Nutzung eines umfangreichen E-Learning-Programmes, welches Sie bei dem Transfer des Gelernten unterstützt.
Wir würden uns über Ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung freuen.
Anmeldungen

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Fördermöglichkeiten für berufliche Weiterbildung
IKUD® Seminare ist zertifizierter Bildungsträger nach AZAV. Hier finden Sie eine Übersicht bundesweiter und regionaler Fördermöglichkeiten, die für unsere Weiterbildungen nutzbar sind.
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