Institutionelle Diskriminierung
© Andrey Popov – adobestock

Kategorie: 

Institutionelle Diskriminierung

Dauerhafte Benachteiligung sozialer Gruppen ist Institutionelle Diskriminierung

Institutionelle Diskriminierung bezeichnet die dauerhafte Benachteiligung sozialer Gruppen in Form von Handlungen, Routinen, Äußerungen und/oder Unterlassungen in gesellschaftlichen Strukturen. Als solche gelten z.B. öffentliche Einrichtungen, zentrale Institutionen wie die Schule oder auch Gesetzestexte. Menschen oder soziale Gruppen, die von institutioneller Diskriminierung betroffen sind, werden systematisch auf dem Arbeits-, Bildungs- und/oder Wohnmarkt nicht berücksichtigt oder benachteiligt. Dies betrifft alle Formen der Diskriminierung entlang persönlicher Merkmale wie u.a. Ethnie, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder religiöse Zugehörigkeit.

Wichtig für das Verständnis institutioneller Diskriminierung ist es, dass den oben genannten Organisationen per se keine Diskriminierungsabsicht vorausgesetzt werden kann. Es besteht also keine intentionale Absicht, was es schwierig macht, dass Phänomen als solches zu erkennen und sofort abzustellen.

Beispielhaft für das Phänomen der institutionellen Diskriminierung steht das Problem des Racial profiling. Jene Praxis bezeichnet polizeiliche oder sicherheitsbehördliche Maßnahmen im Rahmen der Personenkontrolle, die nicht aufgrund einer konkreten Verdachtslage (gefährdendes Verhalten o. ä.), sondern auf Grundlage rassifizierter oder ethnisierter Merkmale durchgeführt werden. In Deutschlang gibt es – im Gegensatz zu den USA –keine rechtliche Definition für das Phänomen des Racial profiling. Zwar gilt die Anwendung von Racial profiling als verboten, doch kann in der Praxis nicht nachgewiesen werden, ob bei der polizeilichen Identitätskontrolle äußere ethnische Merkmale – als Teil eines Motivbündels – ausschlaggebend waren. Die Institutionalisierung des Racial profiling in der alltäglichen Polizeipraxis ist darauf zurückzuführen, dass gesellschaftliche „Randgruppen“ gemeinhin als eine abstrakte Gefahr wahrgenommen werden. Hieran zeigt sich, wie sich gesellschaftliche Stereotype und diskriminierende Zuschreibungen miteinander verflechten und in vermeintlich objektive, institutionelle Strukturen übergeben.

Weiterführende Hinweise

Hinweise zum Thema Institutionelle Diskriminierung”

IKUD Seminare – Interkulturelles Training & Trainerausbildung hat 4,77 von 5 Sternen 352 Bewertungen auf ProvenExpert.com

Erfahrungen & Bewertungen zu IKUD Seminare - Interkulturelles Training & Trainerausbildung