Riemann-Thomann-Modell
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Riemann-Thomann-Modell

Hintergrund zum Riemann-Thomann-Modell

Das Riemann-Thomann-Modell verdankt seinen Namen dem deutschen Psychoanalytiker Fritz Riemann (1902-1979) und dem schweizerischen Psychologen Christoph Thomann. Riemanns vier, in „Grundformen der Angst (1961)“ beschriebene, Persönlichkeitszuschreibungen – schizoide, depressive, zwanghafte und hysterische Persönlichkeit – wurden Mitte der 70er Jahre von Thomann aufgegriffen und in die vier weniger polarisierenden Grundbestrebungen Distanz, Nähe, Dauer und Wechsel umbenannt. Obwohl beide nie miteinander forschten, oder sich auch nur begegnet sind, besteht das Modell nach Riemanns Grundüberlegungen und Thomanns Fortführung bis heute unter diesem Namen.

Aufbau und Funktion Riemann-Thomann-Modell

Grundsätzlich verankern beide Forscher die menschliche Persönlichkeit in einer Art Koordinatensystem zwischen vier Grundausrichtungen, wobei jeder Mensch jede Ausrichtung mehr oder weniger stark ausgeprägt innehat: Wer über eine starke Distanzausrichtung verfügt, hat einen ausgeprägten Freiheits- und Individualitätsdrang. Rückzugsmöglichkeiten sind diesen Menschen wichtig. Sie sind strukturiert und vernünftig, können aber auch kühl und emotionslos wirken. Am anderen Ende dieser Achse befindet sich die Näheausrichtung. Menschen, die stärker in diese Richtung tendieren, sind sehr harmoniebedürftig, teamfähig und kooperativ. Sie neigen allerdings auch zu Abhängigkeit und Opfermentalitäten.

Auf der y-Achse findet man die Dimension der Dauer- bzw. Wechselausrichtung. Personen, die auf Dauer ausgerichtet sind schätzen Regeln, Verbindlichkeit, Ordnung und Beständigkeit. Sie sind verlässlich und prinzipientreu, können aber auch langweilig und unflexibel sein. Menschen mit Wechselausrichtung lieben Spontanität, Risiko, Dramatik und Abwechslung. Sie sind kreativ, mutig und begeisterungsfähig, genauso wie manchmal theatralisch, geschwätzig oder egozentrisch.

Durch gezielte Überlegungen und Fragen kann man sich selbst auf dem Koordinatensystem einordnen und so seine persönlichen Einstellungen einschätzen und im Vergleich zu anderen verorten.

Grafik: Riemann-Thomann-Modell

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